Theatermuseum Meiningen "Zauberwelt der Kulisse"
Herzog Georg II. und das Theater
„Die Meininger kommen!“ – so lautete der begeisterte Ruf, der erschallte, wo auch immer das Auftreten des Hoftheaters angekündigt wurde. In den sechzehn Jahren ihrer Wanderschaft besuchte das Ensemble neben den großen europäischen Theaterstädten Wien, London und Berlin auch u.a. Moskau, St. Petersburg, Brüssel und Stockholm. Das Publikum und die Kritiker waren gleichermaßen von dem dargebotenen Bühnenspektakel überrascht.
Die historische Genauigkeit und die illusionistische Perfektion, mit denen das Meininger Hoftheater die Dramen von Shakespeare, Schiller, Kleist, Moliere und Ibsen wie auch zeitgenössische Stücke auf die Bühne brachte, sollten sich zum Ende des 19. Jahrhunderts als epochemachend erweisen. Glanzstücke der theatergeschichtlichen Sammlung innerhalb der Meininger Museen sind die noch
erhaltenen 276 historischen Bühnendekorationsteile. Sie stammen überwiegend aus dem Maleratelier der Gebrüder Max und Gotthold Brückner in Coburg.
Neben den „Meiningern“ zählte auch Richard Wagner zu den Hauptkunden der Brückners. In einer Kabinettausstellung werden zum jeweils gezeigten Bühnenbild weitere Zeugnisse dieser Inszenierung dargeboten. Die ausgestellten Exponate sind ein Spiegel der Sammlungstätigkeit des Theatermuseums „Zauberwelt der Kulisse“. Gezeigt werden
authentische Objekte wie Kostüme, Requisiten, Theaterplakate, Regiebücher und Kostümentwürfe von der Hand des regieführenden Herzogs.
Die 1999 zu einem modernen Vermittlungsort umgebaute ehemalige herzogliche Reithalle (Schlossplatz 2) aus dem Jahre 1797 ermöglicht die Präsentation historischer Bühnenbilder und Requisiten aus der
Glanzzeit des Meininger Hoftheaters unter dem als „Theaterherzog“ in die Geschichte eingegangenen Georg II. von Sachsen-Meiningen. Eine Führung im klassischen Sinne ist nicht vorgesehen.
Der Einsatz von Videotechnik, Szenenbeleuchtung und Toneinspielungen trägt zur Rekonstruktion einstiger großartiger Bühnenillusion bei. Das Museum ist wie ein
Theaterraum mit Stuhlreihen und Bühne eingerichtet. Weitere Exponate können auf der Empore besichtigt werden.
Besonderes
Für Individualisierende gibt es Kombikarten mit dem Museum im Schloss Elisabethenburg und dem Literaturmuseum im Baumbachhaus.
Auf dem Schlossplatz vor den Museen sind Busparkplätze vorhanden.